Neue Entwicklungen der biomedizinischen Technologie sollen es möglich machen, die physiologischen Heilungsprozesse des menschlichen Gewebes zu beeinflussen und zu fördern.
Der menschliche Organismus setzt bei Verletzungen spezielle Proteine frei, die die körpereigenen Heilungsprozesse anregen. Die regenerative Medizin nutzt diesen Selbstheilungsmechanismus des Körpers, um nach einem operativen Eingriff die Regeneration von Weichgewebe und Knochen zu beschleunigen. Zur Aktivierung der Heilungsprozesse wird eine kleine Menge Eigenblut des Patienten, etwa 30 bis 40 ml, vor einer Behandlung aus der Armvene entnommen. In einem speziellen Aufbereitungsverfahren kann Blutplasma, das sich positiv auf den Genesungsprozess auswirkt, gewonnen werden. Für Patienten soll eine Behandlung mit diesen Eigenblut-Präparaten bei chirurgischen Eingriffen eine Beschleunigung der Wundheilung ermöglichen und bei knochenaufbauenden Maßnahmen soll eine schnellere Knochenregeneration erfolgen können.
Bei der Einheilung eines Implantates soll das Plasma das Gewebe um das eingebrachte Zahnimplantat zur Heilung anregen und dafür sorgen, dass das Implantat besser mit dem Knochen verwachsen kann.
Aufbereitung des Blutes
In einer speziellen Zentrifuge wird das autolog gewonnene Blut auf- und weiterverarbeitet. Das Eigenplasma wird von den übrigen Blutbestandteilen getrennt. Ziel ist, die patienteneigenen Wachstumsfaktoren aus dem Blut zu isolieren und zu extrahieren, um die für die Regeneration essentiellen, körpereigenen Proteine und das so genannte Plättchenreiche Fibrin zu erhalten.
Das Verfahren nennt sich PRGF-Technik (Preparation Rich in Growth Factors). Bei einer Verletzung initiiert das menschliche Blut normalerweise eine Heilungsreaktion. Die PRGF-Technik macht sich diese natürlichen Eigenschaften des Blutes zunutze. Da mit dem Verfahren nur körpereigene Substanzen zum Einsatz kommen, sollen allergische Reaktionen oder Risiken, die durch Fremdmaterialien entstehen, ausgeschlossen werden können.