Die Entwicklung der Zahnmedizin - speziell der Bereich der Implantologie - schreitet schnell voran. Unsere Redaktion sichtet die Vielzahl an Informationen und stellt hier für Sie Interessantes und Neues zum Thema zusammen:
Mehr als 50 Prozent aller Jugendlichen erleiden bis zu ihrem 17. Lebensjahr einen Unfall mit einem Zahntrauma. „In vielen Fällen ist es aber möglich, die verletzten Zähne zu erhalten“, lautete die Botschaft von Prof. Dr. Dr. Andreas Schlegel, Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie am Universitätsklinikum Erlangen, auf der diesjährigen Herbstfortbildung der Bayerischen Landesarbeitsgemeinschaft für Zahngesundheit (LAGZ) im oberfränkischen Kloster Banz. Ist ein Zahn oder ein Teil davon herausgefallen, so die Presseinformation der LAGZ Bayern, kann dieser häufig wieder eingesetzt oder repariert werden, wenn zeitnah ein Zahnarzt aufgesucht wird. „Voraussetzung ist aber, dass alle eventuell abgebrochenen Stücke oder der ganze Zahn möglichst feucht und steril aufbewahrt und mitgebracht werden – am besten in einer Zahnrettungsbox“, erklärt der LAGZ-Vorsitzende Dr. Herbert Michel.
Zahnverletzungen ereignen sich häufig in der Schule, beim Sport oder in der Freizeit, aber auch bei kleineren Kindern, etwa bei einem Sturz aus dem Bett. An erster Stelle steht dann die Erstversorgung der Verletzung. Eine Tetanusspritze kann bei schlimmeren Verletzungen einer möglichen Infektion vorbeugen. Es können nur Teile des Zahns oder die Krone betroffen sein. Die Traumata können aber auch bis zur Wurzel und in den Kieferknochen reichen. Der Zahn kann herausfallen oder aber in den Kieferknochen geschoben werden. Stark gelockerte Zähne können verschluckt werden. Lose Zähne sollten idealerweise in eine Zahnrettungsbox gelegt werden. Die Zahnrettungsbox ist mit einer Zellnährlösung gefüllt. Darin kann ein ausgeschlagener Zahn oder ein Zahnbruchstück rund 24 Stunden aufbewahrt werden. Die Zellen der Wurzeloberfläche bleiben so am Leben. Wenn ein Zahnarzt den Zahn innerhalb dieser Zeit wieder in den Kiefer einsetzt, bestehen gute Heilungschancen. Diese sind umso höher, wenn das Wurzelwachstum noch nicht abgeschlossen ist. Die verschiedenen Verletzungsmöglichkeiten, vor allem aber die medizinischen Methoden, um diese Verletzungen zu heilen, beschäftigten die LAGZ-Zahnärzte auf der diesjährigen Herbstfortbildung im fränkischen Kloster Banz. „Das Risiko eines Zahntraumas kann durch den Gebrauch eines Sportzahnschutzes um die Hälfte verringert werden“, sagte Schlegel vor Berufskollegen, die ehrenamtlich für die LAGZ Aufklärungsarbeit in Kindergärten und Schulen leisten. Studien hätten ergeben, dass in der Bevölkerung darüber erstaunlich wenig Wissen vorhanden sei.
Alle Schulen, die im vergangenen Schuljahr bei der „Aktion Löwenzahn“ der LAGZ mitgemacht haben – LAGZ-Zahnärzte besuchen den Unterricht in regelmäßigen Abständen und möchten mit vielen modernen Unterrichtsmedien Lust auf gesunde Zähne machen –, erhalten jetzt als Dankeschön eine Zahnrettungsbox. „Wir erfahren immer wieder von Schulen, dass sie die Box erfolgreich eingesetzt haben. Wir freuen uns sehr über jeden Zahn, der gerettet werden konnte. Natürlich halten wir einige Reserve-Zahnrettungsboxen bereit, um diesen Schulen umgehend einen Ersatz zu liefern, wenn sie ihre Box einsetzen mussten“, erläutert Michel dazu. Wie man sich im Ernstfall richtig verhält und die Zahnrettungsbox einsetzt, kann man unter www.lagz.de nachlesen. Und Kinder, die das kleine Zahnrettungsbox-Quiz richtig beantwortet haben, erhalten eine Urkunde.
Quelle: www.dzw.de