Die Entwicklung der Zahnmedizin - speziell der Bereich der Implantologie - schreitet schnell voran. Unsere Redaktion sichtet die Vielzahl an Informationen und stellt hier für Sie Interessantes und Neues zum Thema zusammen:
Ein neues Verfahren zum Knochenersatz im Oberkiefer präsentierte die Deutsche Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (DGMKG, Hofheim) anlässlich des 62. Jahreskongresses in Freiburg. Mit dieser neuen Therapie hat ein 50-jähriger Patient ein großes Stück Lebensqualität zurückgewonnen, so die DGMKG. Der Betroffene litt nach dem Verlust einzelner Zähne im Oberkiefer unter großen Beeinträchtigungen beim Essen. Den Wunsch nach festsitzendem, implantatgetragenem Zahnersatz hatte der Patient längst aufgegeben, denn immer hieß es, es sei zu wenig Knochen für eine dentale Implantation vorhanden. Eine Beckenknochentransplantation in Narkose wollte er jedoch nicht auf sich nehmen.
Mit dem neu entwickelten Verfahren zum Knochenersatz im Oberkiefer konnte Abhilfe geschaffen werden. Es wurde in ambulanter Behandlung unter örtlicher Betäubung in zwei Sitzungen durchgeführt.
Der Ausgangsbefund zeigte ein prothetisch versorgungsbedürftiges Lückengebiss. Daher nahmen die Spezialisten der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie des Universitätsklinikums Freiburg folgenden Eingriff vor. Sie extrahierten Knochenmarkstammzellen aus dem Beckenkamm, welche sie in derselben Sitzung zusammen mit Knochenersatzmaterial für den Aufbau eines Transplantatlagers im Oberkiefer einbrachten. Nach biologischer Durchbauung inserierten sie in den neu geschaffenen Knochen die Titanimplantate. Das Besondere: Als Basis für die Implantatinsertion wurde neuer Knochen unter Verwendung von Stammzellen geschaffen. Ein festsitzender Brückenersatz ist inzwischen eingegliedert. Die Freude, wieder alles beißen zu können, hat dem Patienten ein großes Stück Lebensfreude zurückgegeben.
Quelle: ww.dzw-online.de