Die Entwicklung der Zahnmedizin - speziell der Bereich der Implantologie - schreitet schnell voran. Unsere Redaktion sichtet die Vielzahl an Informationen und stellt hier für Sie Interessantes und Neues zum Thema zusammen:
Bei der AOK Bayern sowie bei der Knappschaft wird auch dieses Jahr das Geld für zahnerhaltende Maßnahmen knapp. Die Kassenzahnärztliche Vereinigung Bayerns (KZVB) appelliert deshalb in einem Rundschreiben an ihre rund 9.400 Mitglieder, das Wirtschaftlichkeitsgebot bei den Versicherten dieser Kassen besonders stringent anzuwenden.
Laut KZVB zeichnet sich bei AOK Bayern und Knappschaft eine „erhebliche Überschreitung der Gesamtvergütung“ ab. Deshalb werde der vertraglich vereinbarte Punktwert für zahnerhaltende Maßnahmen wie Füllungen oder Wurzelbehandlungen außer Kraft gesetzt werden müssen.
Gemäß einer Vereinbarung zwischen KZVB und Krankenkassen kann das Honorar des Zahnarztes dadurch um bis zu zwei Drittel sinken. Dennoch sollen der KZVB zufolge keine Patienten nach Hause geschickt werden. „Alle notwendigen Behandlungen werden trotz der Budgetüberschreitungen auch bei den Versicherten von AOK Bayern und Knappschaft durchgeführt. Kein Schmerzpatient wird abgewiesen“, meint KZVB-Chef Dr. Janusz Rat. Er appelliert an die betroffenen Kassen, freiwillig zusätzliche Mittel für zahnerhaltende Maßnahmen zur Verfügung zu stellen. Die Finanzlage der Kassen lasse dies zu.
„Wenn AOK und Knappschaft die vollständige Gegenfinanzierung der zahnärztlichen Versorgung ihrer Versicherten nicht sicherstellen, sind wir gezwungen, das Wirtschaftlichkeitsgebot so stringent wie möglich anzuwenden. Es dürfen gemäß Sozialgesetzbuch V ausschließlich Behandlungen über die KZVB abgerechnet werden, die ausreichend, notwendig, zweckmäßig und wirtschaftlich sind. Jeder Zahnarzt entscheidet letztlich selbst, wie er mit den Budgetüberschreitungen bei der AOK Bayern umgeht. Es nützt aber nichts, Behandlungen ins nächste Jahr zu verschieben. Das ist nur eine Verlagerung des Problems“, betont der KZVB-Vorsitzende. „Der Gesetzgeber plant, im Rahmen der aktuellen Gesundheitsreform die strikte Budgetierung im zahnärztlichen Bereich abzuschaffen. Es würde den betroffenen Krankenkassen gut anstehen, nicht darauf zu warten, sondern bereits jetzt die notwendigen Mittel bereitzustellen“, so Rat.
Der stellvertretende Vorsitzende der KZVB, Dr. Stefan Böhm, verweist darauf, dass die AOK Bayern die einzige große Krankenkasse ist, mit der die KZVB Budgetprobleme hat. Bei den Ersatzkassen, Betriebskrankenkassen, Innungskrankenkassen und Landwirtschaftlichen Krankenkassen bestehe keine Gefahr, dass die Gesamtvergütungsobergrenze 2011 überschritten wird.
Quelle: www.dzw-online.de